Affinity Bridge: RomanGeorge Mann
Piper 2011-09 Taschenbuch 448 Seiten
Klappentext: Willkommen im London des Jahres 1901! Doch dies ist nicht London, wie wir es kennen. Hier regiert Queen Victoria, halb Mensch, halb Maschine. Und ihr Reich ist erfüllt von Luftschiffen, Dampfloks und revolutionären magischen Erfindungen. Tote erheben sich aus ihren Gräbern, und Geister treiben ihr Unwesen als Serienmörder … Sir Maurice Newbury, Ermittler im Namen der Krone, muss ein bizarres Verbrechen aufklären und gerät in immer seltsamere Verwicklungen. Und bei seiner Reise in das geheimnisvolle dunkle Herz Londons kann er sich nur auf eines verlassen – auf die Schlagfertigkeit seiner unverzichtbaren Assistentin Veronica Hobbes.
Quelle: PiperMeine Meinung: Da meine Vorliebe für Steampunk immer stärker wird konnte ich an diesem Cover und dann an diesem Buch natürlich nicht lange vorbeigehen. Doch tatsächlich übertreibt der Klappentext so sehr wie die BILD-Zeitung. Einerseits stimmen die Tatsachen, andererseits sind sie reisserisch und überspitzt dargestellt. Queen Victoria ist immer noch ein Mensch, verbunden mit einer Lungen-Maschine, die ihre Atmung unterstützt und in ihre Lungen einoperiert wurde. Ist sie deshalb halb Maschine?
Luftschiffe im Steampunk-Genre sind nichts Besonderes und an magische Erfindungen kann ich mich nicht erinnern, dabei habe ich das Buch heute mittag erst beendet. Die Toten erheben sich nicht aus ihren Gräbern sondern sind Einwohner Londons, die einer Seuche zum Opfer gefallen sind, die sie zu einer Art Zombies macht, die sie von lebenden Toten tatsächlich nicht unterscheidet, aber sie sind eben nicht tot. Und die Geister? Nun, man weiß es nicht genau...
Was bleibt ist ein gut geschriebener historischer Kriminalroman, dessen Steampunkelemente so eingearbeitet sind, dass ich oft nicht wusste, ob diese Erfindungen tatsächlich Erfindungen sind oder nicht vielleicht doch 1901 hätten tatsächlich schon sein können. Was bleibt ist ein Held, der sich bei den Ermittlungen zu verschiedenen Kriminalfällen manchmal für meine Begriffe etwas schwerfällig anstellt und von seiner Assistentin oft genug auf das Offensichtliche hingewiesen werden muss, ein Held, der wie Indiana Jones gegen das Böse kämpft, dabei aber kein Überheld ist, sondern einfach auch schon schwerverletzt noch tut was getan werden muss und wenn es ihn buchstäblich fast umbringt. Ein Held, der von einer starken und selbstständigen Heldin unterstützt wird, die auch seine heimliche Sucht kennt und ihn trotzdem achtet und fast verehrt.
Von den anfänglichen Szenen, bei denen ich oft genug so
da saß, abgesehen hat mir der Roman sehr gut gefallen auch wenn er mit den Abenteuerromanen der "Eisernen See" weder stimmungs- noch steampunkmäßig etwas gemein hat. Die deutlichen Fantasy-Elemente der "Eisernen See" sind hier nicht vorhanden, bzw. so eingearbeitet dass ich wirklich den Eindruck hatte so könnte die Welt tatsächlich zur vorletzten Jahrhundertwende
auch gewesen sein.
Ich habe auf jeden Fall den 2. Teil, "Osiris Ritual" schon auf meinem Wunschzettel.
Meine Wertung:
4 von 5