Mädchen Nr. 6: ThrillerKate Brady
Knaur HC 2012-08-20 Broschiert 464 Seiten
Lange habe ich mich durch das Buch gequält um dann ab der Hälfte nur noch quer zu lesen. Bis dahin war ohnehin bekannt wer der Mörder ist und ich glaube nicht, dass ich noch etwas Wesentliches überlesen habe. Nun also meine Rezi:
Klappentext: Er tötet seine Opfer mit einer rostigen Gartenschere. Seine Trophäe: eine Haarsträhne. Die attraktive Polizistin Danielle verfolgt seine Spur, die sie gefährlich nah an ihre Grenzen bringt. Steht sie selbst auf der Liste dieses Wahnsinnigen?
Meine Meinung: Inhaltlich ist dem Klappentext wenig Erklärendes weiter hinzuzufügen. So kann ich gleich zu meinen Eindrücken kommen. Der Plot des Thrillers ist nichts Neues. Ein Serienkiller, der junge Frauen umbringt, die etwas getan haben das er ihnen vorwirft und weswegen sie seiner Meinung nach den Tod verdient haben. Die Polizei, die zwar Spuren sammelt doch lange Zeit nichts Vernünftiges damit anfangen kann. Und Einblicke in die Taten des Killers, die in Zwischenkapiteln geschildert werden.
Leider war mir der Roman bereits zu Anfang zu wirr. Jeder scheint Dreck am Stecken zu haben. Wirklich sympathisch ist mir außer Mitch, dem Liebhaber aus Danis Jugend, niemand. Und schon gar nicht Dani! Da sie eine schwere Kindheit hatte ist sie allen Menschen gegenüber ablehnend, benimmt sich stachelig und aggressiv, sobald sich jemand um sie sorgt und sich um sie kümmern möchte. Besonders Mitch bekommt das zu spüren, ihn faucht sie ständig an, ist bockig, trotzig und ungerecht und mehr als einmal wollte ich ihr zurufen: Werd' endlich erwachsen! Wie bei einer Dreijährigen ist ihr Lieblingssatz gewissermaßen "Das kann ich alleine!"
Dazu kommt, dass die Autorin es auch nicht verstand mich zu fesseln. Zu viele Nebenpersonen, die alle etwas zu verbergen haben, zu viele Nebenhandlungen, zu viel Vergangenheitsbewältigung, so dass die Suche nach dem Mörder oft ziemlich nebensächlich wird. Natürlich laufen alle Handlungsfäden schließlich zusammen und bilden ein Ganzes, doch ich mag Thriller lieber mit einer geradlinigeren Handlung, bei der ich selbst kombinieren kann wer wohl der Mörder ist - und bis zum Schluss rätseln kann. Das hätte sicher auch bei "Mädchen Nr. 6" funktioniert, wenn die Autorin nicht in einem Kapitel geheimnisvoll von "dem Killer" geschrieben hätte um im nächsten wieder deutlich zu machen, um wen es sich dabei eigentlich handelt.
So habe ich mich tatsächlich immer wieder durch die Story gelangweilt, war von der Heldin genervt und von ihrem aggressiven Verhalten zeitweise regelrecht angewidert.
Inhaltlich ist der Roman ein solider Thriller, mit einem actionreichen, guten Ende, doch trotzdem konnte mich die Autorin mit dieser Geschichte nicht als Fan gewinnen.
Meine Wertung:
2,5 von 5