Die Hexe und der GeneralFran Henz
Ullstein Tb 2007-09 Broschiert 352 Seiten
KlappentextDie gutmütige Tina - Hexe mit eher bescheidenen Fähigkeiten und weder mit ihrem Leben noch mit ihrer Figur zufrieden - reist mit ihrer besten Freundin Alexa nach Schanghai. Dort trifft sie auf den undurchsichtigen Greg, Tai Pan von Bannert Enterprises und Bruder von Alexas großer Liebe. Ehe sie es sich versieht, hat er sie ins 17. Jahrhundert entführt, wo er als General Tang Yun Long noch eine Rechnung zu begleichen hat - mit dem Mann, der ihn damals ermordete.
Quelle: Ullstein
Meine EinschätzungTina hält nicht besonders viel auf sich und genügt sich damit, dass ihre Nachbarin Alexa, etwas Farbe in ihr Leben bringt, auch wenn Alexa nicht immer freundlich mit Tina umgeht.
So lässt sich Tina auch dazu überreden bei dem Spiel mit zumachen, dass Alexa sich mit der Zustimmung ihres Verlobter Phil Bannert ausgedacht hat. Tina soll bei Phils Bruder Greg Bannert für die nötige Ablenkung als Phils angebliche Verlobte sorgen. Greg hat nämlich die schlechte Eigenschaft die Verlobten Phils in sein Bett zu locken und dann mit einem Scheck auf Nimmerwiedersehen abzufertigen. Phil verteidigt seinen Bruder zwar und meint Greg passe doch nur auf ihn auf, aber so leicht will sich Alexa nicht abfertigen lassen.
Und so kommt es wie es kommen muss. Greg lockt Tina zu sich, aber die lässt sich nicht ganz so leicht rumkriegen wie ihre Vorgängerinnen und setzt sich brodelnd für Wut zur Wehr. Dumm nur, dass ihr bei dieser Gelegenheit die magischen Sicherungen durchbrennen und Greg erkennt, dass Phils neue Verlobte eine Hexe ist und damit genau die, die ihm bei seinen Versuchen durch die Zeit zurück in die Vergangenheit zu reisen helfen kann.
So steht Tina mit einem male, im Pyjama, in der chinesischen Steppe vergangener Zeiten, muss reiten, zelten und in suspekten Unterkünften schlafen. Zu alledem muss sie sich mit der Begleitung des mürrischen, wortkargen und rechthaberischen Generals Tang abfinden, der in einem anderen Leben Greg Bannert war und sich nun auf der Suche, in der Vergangenheit, nach seinem Mörder macht.
‚Die Hexe und der General‘ ist eine sehr spannende, faszinierende, außergewöhnliche und wunderschöne Geschichte. Kaum hatte ich angefangen zu lesen hatte mich der Inhalt auch schon gepackt und mich auch nachdem ich das Buch bereits aus der Hand gelegt hatte, noch lange beschäftigt.
Die Geschichte entwickelt sich sehr schnell und legt ein flottes Tempo vor. In relativ kurzer Zeit stürmen so unheimlich viele Eindrücke und Facetten der Geschichte auf den Leser ein, so dass kaum Zeit zur Orientierung bleibt. Für meinen Geschmack hätte die Geschichte locker die doppelte Seitenzahl aufweisen können, dass ist aber auch schon der einzige ‚Mängel‘ den ich am Buch finden konnte.
Besonders gefallen hat mir die Idee die Geschichte. Endlich einmal eine Zeitreise, die nicht ins vergangene Schottland führt, sondern in die faszinierende und exotische Welt des Chinas im 17. Jahrhundert. Interessant fand ich auch den Grund für die Zeitreise, der sich dem Leser genauso langsam eröffnet, wie den Hauptprotagonisten. Das, die Figuren und das alte China sind auch für die Spannung der Geschichte verantwortlich. Und wenn man dann nebenher auch noch Interesse für chinesische Geschichte oder zu mindesten, wie ich, eine gewisse Leidenschaft für asiatische Kampfkunst hegt, der wird sich beim Lesen sehr wohlfühlen.
Auch das beide Hauptfiguren mit paranormalen Fähigkeiten ausgestattet sind und sich somit in gewisser Weise ebenbürtig, hat mich begeistert. Zudem erklärt es sehr gut warum Greg/Tang nicht schlicht und einfach verrückt geworden ist, als er durch die Zeit gereist und in einem anderen Körper wieder aufgewacht ist.
Fazit: Für alle die Zeitreise Geschichten mit großem paranormalen Anteil und außergewöhnliche Settings mögen. Unbedingt Lesen!
Bewertung 4,5 von 5 Punkte