Ich würde mich auch gerne in die Reihe der Gratulantinnen/Fans einreihen!
Ich hab das Buch heute beendet und bin wirklich ziemlich begeistert. Ich hatte anfangs - und da komme ich mir wie eine Idiotin vor - etwas Bedenken, ob eine "deutsche Autorin" lebensecht ein amerikanisches Setting beschreiben kann, aber was für ein Schmarrn! Natürlich kann sie! Und wie!
Das war das, was mich fast am allermeisten beeindruckt hat, dass die Natur, das Setting, die Atmosphäre und Stimmung so beeindruckend und anschaulich geschildert war. Ich hatte ein komplettes Bild davon, wie die jeweiligen Schauplätze aussahen und hab mich da als Leserin ungeheuer wohl gefühlt (ist mir immer ziemlich wichtig in Büchern).
Die Geschichte hat mich auch etwas überrascht. Ich lese jetzt nicht sooo viele Paras, aber ich hatte bisher immer das Gefühl, dass die Vampire, Werwolf-Männchen etc. immer ziemlich Machos waren. Naja, das hat ja auch was und ist oft ziemlich sexy, aber -ehrlich gesagt- freue ich mich immer ungeheuer wenn Autorinnen (oder Autoren) das mal durchbrechen und die Helden nicht immer alles unter Kontrolle haben und etwas weniger mackerhaft sind (übrigens auch in historicals).
Da war Coyle ziemlich nach meinem Geschmack. Zwar konnte ich irgendwann nicht so ganz nachvollziehen, warum er Marisa am Ende ziehen lässt nachdem er vorher Finn versichert, das würde er nicht tun (oder so ähnlich?), aber irgendwie hat es doch zu dem Familienmenschen oder -berglöwen Coyle gepasst.
Marisa mochte ich auch sehr gerne. Zugegeben am Anfang war sie Wackelkandidatin, weil sie den großartigen Angus einfach zurückgelassen hat, das hat mir als Hundeliebhaberin natürlich etwas gestunken. Ich müsste schon chloroformiert werden, bevor ich meine Hündin in einer Hütte zurücklasse in die vermutlich "Mörder" eindringen, egal wer mir versichert, dass sie wahrscheinlich dem Tier nix tun. ABER und das ist ein riesiges 'aber' im Fortgang der Geschichte hab ich mich besonders in dieser Hinsicht mit Marisa versöhnt und die "Schmuseszenen" zwischen ihr und Angus waren dann eigentlich fast noch niedlicher und herzerwärmender. Von Anfang an gefallen hat mir, das Marisa mit beiden Beinen auf dem Boden steht und so tatkräftig ist. Und auch ihr gelegentlich durchblitzender Humor waren prima. Sie ist eine tolle Heldin, eine mit der man bzw. frau sich gerne identifiziert.
Wie oben schon einmal erwähnt war ich allerdings auch besonders angetan von Isabell und Bowen. Normalerweise mag ich es nicht so gerne wenn ein Buch sich auf mehr als eine Liebesgeschichte fokussiert, aber die beiden- o´lala. Ich fand, die hatten eine ungeheuere Chemie und ehrlich gesagt würde ich mir wünschen, das ihre Geschichte nicht erst weitergeht, wenn sie erwachsen genug für ein paar schärfere Szenen sind
Ich hatte irgendwie die ganze Zeit so ein "young adult" Gefühl a lá Twilight und würde die beiden gerne auf ihren Weg dahin begleiten. Ist ein bisschen Schade, dass das wohl nicht passieren wird. (Dennoch freue ich mich auf "ihr" Buch und werd es sicherlich gerne lesen).
Kritikpunkte hab ich eigentlich keine. Mir haben vielleicht die beiden Leopardinnen als Charaktere jetzt nicht so sehr zugesagt und ich kann sie mir als Protagonistinnen zur Zeit nicht vorstellen. Finn und Amber, als auch Griffin fand ich wiederum sehr protagonistentauglich und hoffe, dass sie bald "dran" sind. Ebenso wie der etwas rätselhafte Einsiedlerberglöwe, der Marisa das Leben gerettet hat.
Melvin... Tja, als Charakter war er jetzt natürlich nicht so der Sympath oder sexy Typ, aber ich fand den Konflikt, der durch ihn eingeführt bzw. ausgeleuchtet wird, sehr interessant.
Ach ja, eine Sache fand ich auch etwas gewöhnungsbedürftig und das war die Nachwuchsfrage. Das passt natürlich ungeheuer gut in die Welt der Ghostwalker, aber ich hoffe, dass das nochmal aufgegriffen wird. Jetzt nicht, um daran irgendwas zu ändern, sondern eher um das nochmal zu erläutern und vielleicht gibt´s ja doch irgendeine Möglichkeit wie es für die Menschenfrauen etwas "einfacher" wird, mit dem Nachwuchs.
Also insgesamt ein wirklich sehr gelungener Roman mit vielen interessanten und vielversprechenden Elementen, die eine total schöne Phantasy-(Lese-)Welt eröffnen.