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Die Macht der Sehnsucht.
Linda L. Miller
Bastei Lübbe 1998 Broschiert 332 Seiten
OT: My Outlaw
Inhalt:
Dass der vergilbte Spiegel im abgelegenen Haus ihrer Großmutter ganz besondere Eigenschften hat, stellt Keighly Barrow schon als Kind fest. Denn eines Tages blickt der Siebenjährigen aus dem Spiegel das Bild eines Jungen entgegen, und es bleibt nicht bei dem einen Mal. Doch Keighlys Besuche bei der Großmutter werden seltener, sie wird erwachsen, führt ihr eigenes Leben. Sie vergißt den Jungen. Als sie zwanzig Jahre später zurückkehrt, ist ihre Großmutter tot, und Keighly hat das alte Haus geerbt. Jetzt schaut sie aus dem Spiegel ein arroganter Cowboy an, unverschämt gutaussehend, ein Mann der auseinandersetzungen förmlich zu provozieren scheint. Doch irgend etwas zieht Keighly zu ihm hin, zieht sie hinein in seine Welt, und das Verlangen, diesem ann wirklich zu begegnen, wird übermächtig... Quelle: Lübbe
Meine Meinung:
Was soll ich sagen, wow, das ist eines der besten Bücher von Miller, die ich bisher gelesen habe - und ich habe schon eine Menge gelesen. Keighly ist eine junge Frau in den Zwanzigern, die sich in ein Spiegelbild von einem Mann verliebt hat. Geht das? Ja bestimmt, sonst würden wir ja nicht so viele Männer anschmachten *grins*, aber da es ein Buch ist, ist das hier auch noch ein Traumtyp. Sie fällt durch den Spiegel in seine Arme und sie verlieben sich natürlich und heiraten dann auch. Die beiden gehen mit der Situation sehr souverän um, sie schweigt nicht über die Zukunft, trauert ihrem Zeitalter aber auch nicht hinterher. Keighly und Darby sind eh zwei Personen, die aus jeder Situation das beste machen können und isich auch auf jede einstellen können, sie nehmen das Leben, wie es sich bietet. Natürlich hat Keighly auch einige brisante Informationen aus der Zukunft, die ihr sehr zu schaffen machen, aber sie erkennt, dass sie die Zukunft nur bedingt ändern kann. Endlich mal eine Hauptfigur, die mir gefällt, die vernünftig denken kann, wenn auch nicht immer, und sich nicht ständig aus reinem Trotz oder Selbstüberschätzung in unmögliche Situationen bringt. Auch die anderen Personen sind sehr sympathisch, selbst der Schurke ist ein hinreißend aussehndes Mannsbild.
Es ist überhaupt sehr interessant, wie hier mit der Zeitreise und ihren Folgen umgegangen wird. Alles passiert zur rechten Zeit, es gibt einige unerwartete Wendungen, und gerade das macht das Buch so spannend. Ich habe es wirklich kaum aus der Hand legen können und war auch lange Zeit von einem Happy End nicht wirklich überzeugt. Wie dann alles zustande kommt ist nicht vorhersehbar, aber sehr lesenswert.
Ich hätte das Buch auch genausogut bei Schauplatz Amerika eintragen könnnen, hier geht es um Rancher und Revolverhelden.
Diesmal gebe ich dem Buch 4,5 von 5 Punkten.