Wenn die Liebe siegtJanette Oke
Gerth Medien 2006 Broschiert 272 SeitenKlappentext:Die wohl behütete Elisabeth verlässt das warme heimatliche Nest, um im rauen Westen Kanadas eine Stelle als Lehrerin anzutreten. Eins hat sie sich ganz fest vorgenommen: Auf keinen Fall wird sie sich mit einem dieser "Rotjacken" einlassen, den kanadischen berittenen Polizisten. Auch der junge Wynn Delaney trägt sich nun wirklich nicht mit Heiratsgedanken. Doch als Elisabeth und Wynn sich begegnen, wird plötzlich alles anders ...
Quelle: Gerth Medien
Meine Rezension:Kanada, 1910: Elisabeth ist eine junge Frau, die glücklich ihrer Tätigkeit als Lehrerin nachgeht. Eines Tages kommt ein Brief von ihrem Bruder, der seine Schwester bittet in den Westen umzusiedeln. Dort gäbe es Männer, die eine gute Frau benötigen und Lehrkräfte werden dringend gesucht.
Um ihre Mutter nicht zu enttäuschen, und auch ein wenig aus Abenteuerlust, entschließt sich Elisabeth den Vorschlag ihres Bruders zu folgen. Dabei nimmt sie sich vor, dort nur als Lehrerin tätig zu sein. Heiraten kommt überhaupt nicht in Frage- und schon gar keinen raubeinigen „Wildwesthelden“.
Angekommen in Calgary ist Elisabeth verblüfft von der Schönheit des Westens. Auch bei ihrem Bruder und seiner Frau fühlt sie sich sofort wohl, aber heiraten, dass steht für die Lehrerin fest, will sie immer noch nicht. Ihr Bruder kann sie davon überzeugen, dass er nicht vorhat sie unbedingt unter die Haube zu bringen. Elisabeth ist erleichtert.
Calgary soll aber nicht das endgültige Ziel ihrer Reise bleiben. Ein verletzter Verehrer, und auch zufällig auch Zuständiger für die Schulen, versetzt Elisabeth in eine noch tiefere Wildnis, in der Hoffnung sie würde wieder in den Osten zurückkehren.
Elisabeth denkt gar nicht daran und nimmt die Herausforderung an.
Eine Herausforderung, die sich als das große Glück in Form von den Mauntie (berittener Polizist) Wynn Delaney erweist.
Janette Oke hat mit Kanada einen interessanten und seltenen Schauplatz für ihren Roman ausgesucht, der durchaus seinen Reiz hat. „Wenn die Liebe siegt“ ist das erste Band einer Reihe von vier Büchern die von Elisabeth und ihren Leben handeln.
Die Autorin lässt Elisabeth die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen. Ich finde diese Wahl sehr passend, da man Elisabeth dadurch nur noch lieber gewinnt. Schade ist nur, dass man dadurch Wynn nicht so gut kennenlernt. Elisabeth ist sehr gut gezeichnet, eine Seele von einem Menschen, aber trotzdem nicht fehlerlos. Ihren Mut fand ich bemerkenswert, auch wenn sie sich aus Angst vor Kojoten beinah ins Hemd macht und wütend auf die Mäuse reagiert die ihre Küche zu übernehmen scheinen, lässt sie sich nicht unterkriegen und reagiert sehr offen auf die neuen Situationen die auf sie zukommen.
Das Buch ist ein sogenannter „Inspirational“. Die Religion war ganz natürlich in den Alltag der Protagonistin eingebaut. Ich fühlte mich weder missioniert noch andersartig beeinflusst. Ich finde auch nicht, dass es Frau Oke mit den christlichen Einflüssen übertrieben hat. Die Protagonisten betet, richtet ihr Wort bei Fragen zu Gott und geht zur Andacht, aber seitenlange Bibelzitate sind nicht zu finden.
Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf der Herausforderung, sich im Westen einzuleben. Die gewohnte Bequemlichkeit ist weg, und Elisabeth muss sich von jetzt auf gleich in ein neues Leben einfinden. Die Liebesgeschichte beschränkt sich auf ein paar Begegnungen, Gedanken aneinander und wenigen Küssen. Das Ende lässt aber auf eine Vertiefung der Liebesgeschichte hoffen und lässt mich nur noch neugieriger auf Band 2 werden.
Wertung:9 von 10 Punkten