von Betty » 14.06.2017, 15:16
Griffin Shipley ist Obstbauer und möchte sich auf die Cidre Herstellung spezialisieren, nebenher ist aber für die wirtschaftliche Lage der Farm auch die Milchwirtschaft wichtig. Griffin musste nach dem überraschenden Tod seines Vaters viel zu jung schon die Verantwortung für die Farm und den Unterhalt der ganzen Familie übernehmen und seine Sportlerkarriere beenden.
Audrey Kidder ist eine völlig unterschätzte, begnadete Jungköchin, die aber in der Restaurantkette zu ihrem Frust ständig völlig andere Jobs bekommt, mit denen sie schon so manche Pleite erlebt hat. So soll sie nun in Vermont Produkte einkaufen, wie sich herausstellt zu lächerlichen Preisen. So trifft sie überraschend auf Griffin, den sie noch von zwei heißen Nächten am College kennt. Es entbrennt ein humorvoller Schlagabtausch und schnell fliegen wieder die Funken. Dann wird sie aber kurzfristig für einen Zwischenjob abberufen und darf sich vier Wochen später mit einem deutlich höheren Budget erneut an der Aufgabe versuchen. Nach ihrer Rückkehr stößt sie zufällig auch gleich wieder auf Griffin und dieser will sie diesmal bei ihren Aktivitäten auch unterstützen…
Die Geschichte ist abwechselnd aus Griffins und Audreys Sicht geschrieben. Das ist recht interessant, man bekommt in Liebesromanen nicht oft die Sicht des männlichen Protagonisten zu lesen. Mich hat das im Erzählfluss zunächst etwas irritiert, aber es ist eine ausgefallene Idee. Sonst ist das Buch flüssig zu lesen und locker und leicht geschrieben.
Mir hat im Ganzen etwas zu viel Betonung auf den körperlichen Aktivitäten gelegen, dabei hat die Konstellation und Grundidee soviel mehr zu bieten. Es geht zwischen Audrey und Griffin recht schnell heiß her und es bleibt auch im weiteren Verlauf keine Gelegenheit ungenutzt. Aber das ist ja auch Geschmackssache und vom jeweiligen Leser abhängig, ob man das in einem Liebesroman sucht.
Mit Griffins Familie und den Hilfsarbeitern Zach und Jude hat Sarina Bowen in „True North“ interessante und liebenswerte Nebencharaktere erschaffen, die wohl zum Teil auch in den weiteren Bänden eine tragende Rolle spielen werden. Mit Vermont hat die Autorin ein tolles Setting gewählt. Die Landschaft und ihre Einwohner sind in ihrem ländlichen Charme sehr gut vorstellbar beschrieben. Das Leben, speziell von Griff, ist sehr real geprägt von harter Arbeit und Existenzsorgen.
Die Entwicklung zwischen Audrey und Griffin ist etwas vorhersehbar und es gibt natürlich das erwartete romantische Happy Ending.
Der Bio-Farmer aus Vermont und die unterschätzte Jungköchin aus Boston ergeben ein interessantes Gespann.
4 von 5 Punkten
Inhalt:
Sie ist die Süße zu meiner Bitterkeit, die Balance, die meinem Leben immer fehlte, und die sinnlichste Versuchung, die ich jemals gekostet habe
Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur - und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen.
LG Betty