Karin Kehrer - Wir sind nur Gast auf Erden

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Karin Kehrer - Wir sind nur Gast auf Erden

Beitragvon mallory » 29.03.2014, 20:21



Klappentext: Seine Vergangenheit lässt ihn nicht los – ihre Zukunft beginnt mit ihm. Viktorias Begegnung mit Jonathan stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Denn der einfühlsame Mann hütet ein schreckliches Geheimnis. Sie lässt sich trotzdem auf eine Beziehung mit ihm ein und findet dadurch auch zu sich selbst. Doch ihr Traum von einem harmonischen Familienleben in ihrem neuen idyllischen Haus rückt in weite Ferne, als sie die Wahrheit über Jonathan erfährt – eine Wahrheit, die unglaublicher ist, als alles, was sie sich vorstellen kann... Quelle: Autorin

Meine Meinung: Mich hinterlässt die Geschichte eher zwiespältig. Mit dem Plot kam ich nicht wirklich klar. Die schrecklichen Erlebnisse die Jonathan in Rückblenden an seine Kindheit nach und nach einfallen, dazu die duckmäuserische Art Victorias ihrem Vater gegenüber, das hat mich anfangs fast das Buch wieder abbrechen lassen. Dazu kam die nahezu surreale Atmosphäre, die über allem lag. Anfangs liegt über dem Buch eine eigenartige Stimmung, als wären alle Geräusche gedämpft und als läge über allem spürbar die flirrende Sommerhitze.
Schließlich löst sich Victoria aus ihrer Abhängigkeit von ihrem Vater, doch sie begibt sich eigentlich gleich wieder in eine neue. Auf keine ihrer Fragen antwortet Jonathan befriedigend, er weicht aus, er lenkt sie mit Küssen und Umarmungen ab - und sie lässt es geschehen, fragt nicht nach. Ich konnte mich mit ihr absolut nicht identifzieren, hätte mit Sicherheit nachgebohrt bis ich wenigstens ein "Ich kann mich nicht erinnern was mit mir passiert ist und warum ich plötzlich wieder hier bin" aus Jonathan herausgebracht hätte. Victorias (widerwillige) Akzeptanz von Jonathans ausweichenden Antworten hat mich beinahe zur Verzweiflung gebracht.
Das Ende ist auch nicht so meins, ich habe das Happy End einer Liebesgeschichte lieber "handfester". Aber okay, immerhin gibt es überhaupt eines, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann wie das Leben von Victoria, ihrem Kind und dessen Vater in den nächsten Jahren aussehen mag. Dafür bin ich wieder zu sehr Realistin.
Fazit: Die Horror- und Gothic Novel-Leserin in mir hat relativ bald erkannt was mit Jonathan geschehen sein muss, mein Liebesromanleserinnenherz blutet bei dem etwas zweifelhaften Happy End. Trotzdem hat die Geschichte einen sehr starken Eindruck bei mir hinterlassen. Sie ist sehr eindringlich geschrieben, vorallem in den Szenen im Garten spürte ich förmlich die Sommersonne auf der Haut, roch den Duft nach Blumen, Gras und Wald, hörte die Geräusche eines Sommergartens fernab von Straßen und großer Stadt.
Die Story wirkt nach und bleibt im Gedächtnis und das ist mehr, als viele der Mainstream-Liebesgeschichten mit dem von mir bevorzugten Happy End von sich sagen können!

Meine Wertung:

3 von 5 :lesen
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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mallory
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