Die Herren der Unterwelt 02. Schwarzer KussGena Showalter
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2010-01 Taschenbuch 432 Seiten
Klappentext:Er ist ein Verfluchter, der den Dämon des Todes in sich trägt: Lucien, Herr der Unterwelt, der sich vor Zeiten gegen die Götter aufgelehnt hat, die ihn nun knechten. Sich ihm zu nähern heißt, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Doch Anya, Göttin der Anarchie, kann den Reizen des äußerlich so kühlen Kriegers nicht widerstehen. Gemeinsam erkämpfen sie sich eines der vier göttlichen Artefakte, den Käfig des Zwangs, und kommen sich dabei näher, als Lucien lieb sein kann. Die Liaison entgeht auch den Herrschern über die Dämonen nicht: Die Titanen befehlen Lucien, Anya zu töten.
Meine Meinung:Der zweite Teil der „Herren der Unterwelt“-Reihe ist eine Mischung aus Romantik, Action, Grusel und Erotik.
Erotik steht sogar sofort im Mittelpunkt des Geschehens als sich Anya und Lucien begegnen. Doch genau wie der Leser schätzt Lucien die Göttin der Anarchie zunächst falsch ein, da mehr hinter der sexuell freizügigen Fassade steckt als angenommen.
Lucien, der den Dämon Tod in sich trägt, und Anya ergänzen sich perfekt. Er wirkt eher ruhig und zurückgezogen und der Wirbelwind Anya stellt sein Leben ganz schön auf den Kopf.
Zunächst knistert es nur sexuell zwischen den Krieger und der hübschen Göttin, aber irgendwann geht es um mehr als nur erotische Anziehungskraft. Dies ist auch der Zeitpunkt wo der Leser mehr über das Innere der Charaktere, insbesondere Anya, erfährt.
Sie besitzt einen sehr eigenen Charme, der sicher nicht auf jeden Leser positiv wirken wird. Ihre Obsession für Chaos versucht sie mit Diebstählen unter Kontrolle zu halten, sie kleidet sich oft äußerst merkwürdig oder aufreizend, lutscht andauernd Erdbeer- Lollis und hat ein freches Mundwerk. In Sachen Kampf ist sie ein ebenbürtiger Partner für Lucien- und gerade zu Beginn kommt es des Öfteren zu Handgreiflichkeiten zwischen den Beiden, denn immerhin soll Lucien die Göttin töten und diese lässt sich das natürlich nicht gefallen.
Lucien wirkt neben der ausgefallenen Anya fast schon ein bisschen blass, etwas mehr Profil hätte an dieser Stelle sicher nicht geschadet. So ist Lucien einfach ein hübsches, düsteres Beiwerk dessen Charaktertiefe nicht tief genug für mich wahr, um mit der weiblichen Protagonistin mithalten zu können.
Der flüssige und mitreißende Schreibstil der Autorin kommt besonders gut im Mittelteil bis Ende der Geschichte zum Ausdruck. Spannung, Humor und gute Dialoge sind das Steckenpferd von Gena Showalter.
Auch wenn der Roman noch nicht gänzlich perfekt ist, bin ich dennoch neugierig auf die weiteren Teile dieser Serie. Paris' (Dämon Vielweiberei/Wollust- er bezieht seine Kraft aus Sex, kann aber niemals ein zweites Mal mit der gleichen Frau intim werden) und Reyes' (Dämon Schmerz- er verletzt sich selbst) Geschichte wird schon appetitlich präsentiert und stachelte meine Neugier immer weiter an- ein kluger Schachzug der Autorin auch diesen Figuren einen kleinen Nebenschauplatz zu geben, der die Leser einfach nur mit Spannung zurücklassen kann und großartiges verspricht.
Wertung:8 von 10 Punkten