Auf ewig dein
Constance O'Day-Flannery und Constance O'Day- Flannery
Heyne 1998 Broschiert 414 Seiten
Inhalt: Kristine Gavin erhält von ihrem Bruder ein merkwürdiges Geburtstagsgeschenk: das Bild einer ihrer Vorfahrinnen, welcher sie erstaunlich ähnlich sieht. Einer Frau, die damals auf mysteriöse Weise verschwand und deren Ehemann Sean des Mordes an ihr verdächtigt wurde. Während Kristine noch den Zeitungsausschnitt studiert wird sie von einem Blitzschlag oder ähnlichem getroffen und findet sich im Jahr 1871 wieder, wo sie von allen für die verschwundene Christina gehalten und entweder gehasst oder gefürchtet wird.
Nach wenigen Tagen, in denen sie sich einigermaßen einlebt und langsam eine Veränderung im Verhalten ihrer Mitmenschen bewirkt, erfährt Christina, die auf diese Weise ihren ungeliebten Ehemann loswerden wollte von der Doppelgängerin, kommt wutentbrannt ins Herrenhaus und während eines Kampfes zwischen den beiden schlägt wieder der Blitz ein...
Meine Meinung: Dieses Buch ist in mehrfacher Hinsicht eine Zeitreise. Sehr zu meinem Bedauern spielt nur ein kleiner Teil der Geschichte in der Vergangenheit. Bei der erneuten Zeitreise werden Sean, Kristine und Christina in die Gegenwart versetzt. Die wiederum im Jahr 1988 stattfindet, da das Buch nämlich im Original aus dieser Zeit stammt!
Im Großen und Ganzen handelt es sich um einen soliden Liebesroman. Die Geschichte zwischen Kristine und Sean ist schön erzählt und die böse Christina gibt dazu einen richtig hassenswerten Gegenpart. Bei den Kapiteln, in denen es um sie ging wurde mir immer richtig unwohl und ich hätte am liebsten weitergeblättert. Allerdings sind ihre Erlebnisse und Intrigen für die weitere Geschichte wichtig.
Es gab nur einige Punkte, die ich doof oder unlogisch fand. Zum einen habe ich mich furchtbar aufgeregt, als Kristine im 19. Jahrhundert zum Sheriff geschleppt wird und dort allen Ernstes erwartet, dass der Mann ihr glaubt, sie sei aus dem Jahr 1988 und dieser Mann neben ihr, Sean, würde mit einem Haufen fremder Leute im Haus ihres Bruders wohnen! Da wird Kristine in der Gegenwart als Reporterin dargestellt, die voll im Leben steht und dann benimmt sie sich wie eine Idiotin! Es muss ihr doch klar sein, dass sie eben
nicht nur träumt und dass etwas Außergewöhnliches passiert ist!
Zum Glück ist der weitere Roman dann so, dass man ihr diese Idiotie verzeiht.
Unlogisch fand ich, dass Kristine und Sean sich nach der Zeitreise dort wiederfinden wo sie gestartet sind, nämlich im Arbeitszimmer des Herrenhauses, während Christina in einem ganz anderen Ort auf der Straße wieder zu sich kommt! Häää?? Ein Irrtum des Universums? Oder ist der Autorin nur nichts anderes eingefallen um Christinas weiteren Weg zu beschreiben?
Von diesen Macken abgesehen hat mir der Roman sehr gefallen und mich sogar zeitweise richtig nachdenklich gemacht. Nämlich immer dann, wenn sich Sean aus dem 19. Jahrhundert über die negativen Veränderungen in unserer Zeit Gedanken gemacht hat. Außerdem war Seans Kulturschock wie üblich sehr amüsant.
Meine Wertung: trotz der o.g. Brüche in der Logik gebe ich die volle Punktzahl: 5 von 5