Das Schwert der Zeit 1. Vogelfrei.Julianne Lee und Nina Bader
Heyne 2003-10 Broschiert 447 SeitenInhalt: Im Jahr 1713 sind die Reiche Englands und Schottlands unter Königin Anna vereinigt. Die Engländer bemühen sich, die schottische Unabhängigkeitsbewegung mit aller Gewalt zu unterdrücken, und lassen besonders die einfachen Menschen ihre Knute spüren. Als im Gebiet des Matheson-Clans ein Familienvater grausam hingerichtet wird und die Hütte der Familie über den Köpfen angezündet wird, beschwört die Fee Sinann mit ihren letzten magischen Kräften einen Helden herbei, der die Schotten retten soll.
Dylan Matheson, der im amerikanischen Tennessee der Jetztzeit eine Kampfsportschule besitzt, ist stolz auf sein schottisches Erbe. Bei einem Schaukampf fasst er nach einem prächtigen Schwert - und findet sich auf einmal im Schottland des 18. Jahrhunderts wieder. Er muss entdecken, dass er selbst der Held ist, der die unterdrückten Schotten zum Sieg führen soll.
Quelle: Heyne
Meine Meinung: Tja, sehr schön! Nach der Treue des Highlanders von Rebecca Michele hatte ich Lust auf noch so eine Zeitreiseschwarte, und praktischerweise war das ja auch der zweite Band der Weltbildedition, das ist übrigens ne sehr schöne Ausgabe. Als Liro würde ich das aber nicht bezeichnen, dazu stehen das Einleben des Helden in den Clan (weniger in die Zeit) und später der Freiheitskampf zu sehr im Vordergrund. Die Liebe nimmt nicht mehr und nicht weniger Raum ein wie in üblichen historischen Romanen. Erzählt wird streng aus der Sicht der Hauptfigur und ist dementsprechend plastisch und überzeugend ausgefallen. Der historische Hintergrund, die Sprache, Spannungsbogen, da gibts nix zu meckern. Nicht ganz überzeugend war, warum eine Zeitreise überhaupt nötig war. Der Held für das (vergebliche) Gelingen des Aufstandes hätte von sonstwoher herkommen können. Es gibt tatsächlich keine einzige Stelle, wo er irgendein Problem mit dem Wissen aus der Gegenwart löst, außer dass er mal seine Freundin anweist, eine Nadel zwecks Wundvernähen abzukochen. Sein Einleben in die fremde Zeit ging auch allzu glatt. Ein wenig blass blieb seine große Liebe, hat mich aber nicht gestört. Die Zauberkräfte der Fee waren auch merkwürdig unterschiedlich. Von den bösen Engländern kann sie nur die Knöpfe abplatzen lassen, später mit dem Helden kann sie aber noch ganz andere Sachen veranstalten. Gut wiederum, dass sie nur ganz selten als Deux et machina herhalten musste, und wenn, hat es gepasst.
Wertung: 8/10. Bin jedenfalls gespannt auf die "Verbannung". Hat zufällig jemand den Weltbildband und will ihn loswerden?