Jane Eyre
Charlotte Bronte
Manesse-Verlag 2007-03 Gebundene Ausgabe 784 Seiten
Kurzbeschreibung
Die arme Hauslehrerin Jane Eyre verliebt sich in Edward Rochester, den Hausherrn. Dieser erwidert ihre Gefühle und macht ihr sogar einen Heiratsantrag. Doch in der Nacht vor der Hochzeit macht Jane eine furchtbare Entdeckung: Rochester hält im Dachgeschoß des Hauses seit Jahren seine wahnsinnige Frau verborgen.
Meine Einschätzung:
Die Waise Jane wird im Hause reicher Verwandten aufgenommen, die sie sehr schlecht behandeln. Das junge Mädchen verfügt über eine starke Natur und rebelliert dagegen, was ihr die Abschiebung in ein Internat einbringt, indem sie eine sehr harte Jugend erlebt.
Als erwachsene Frau ist sie dann selber Erzieherin und findet eine Anstellung im mysteriösen Hause Rochester, wo sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Art Heim findet und sie beginnt dort zu erblühen. Der düstere Hausherr ist vom Wesen der intelligenten Frau beeindruckt und weckt auch ihre Leidenschaft – eine tiefe Liebe entwickelt sich. Kurz vor der Heirat der beiden jedoch wird das dunkle Geheimnis um Mr. Rochester gelüftet und eine gemeinsame Zukunft scheint Unmöglich zu sein……
Meiner Meinung nach ist Jane Eyre eine der schönsten Liebesgeschichten der Literatur.
Sie ist eine Heldin, die vielerlei Emotionen zu wecken vermag. Rührung, Bewunderung, Mitleid, Freude und vieles mehr durchläuft der Leser, während er Jane begleitet.
Sie ist keine besondere Schönheit, sondern eine durchschnittliche, jedoch für Ihre Zeit recht moderne junge Frau. Eine starke Persönlichkeit, die es sogar schafft den Helden zu erwärmen, dessen Gefühle durch tragische Schicksalsschläge erkaltet waren. Auch der Held ist kein typischer Schönling, sondern ein Mann mit Substanz. Für sein Glück ist er bereit Opfer zu bringen und Fehler zu machen, was ihn extrem menschlich macht.
Die Geschichte ist weder leicht noch witzig. Sie ist dramatisch und auf ruhige Art wahnsinnig romantisch.
Auch die düstere, geheimnisvolle Stimmung, die den Roman begleitet gibt der Geschichte einen besonderen Kick und erzeugt diese gewisse Spannung.
Das herrlich romantische Happy End ist nicht simpel gestrickt, sondern klingt auf einzigartige Weise gleichzeitig erfreulich und irgendwie auch traurig aus
Der Roman wird in der Ich-Perspektive erzählt. Obwohl ich kein Fan davon bin, fand ich es hier sehr passend. Gerade die Schilderung der tragischen Kindheit oder die Beschreibung der Gefühle für Rochester habe ich dadurch noch intensiver erlebt.
Die Sprache ist nicht anstrengend „altbacken“ , sondern sehr angenehm zu lesen.
Jane Eyre sollte man meiner Meinung nach mal gelesen haben
5 Punkte