Kurzbeschreibung
Dieses Kind soll zur Ehe gezwungen werden? Als Ehrenmann hilft Lord Luke Ripton dem unschuldigen Mädchen und heiratet Isabella kurzerhand selbst. Eine reine Formsache für den jungen Offizier, der die Kleine in die Obhut eines Klosters gibt, um die Verbindung möglichst rasch annullieren zu lassen. Da ihm dies trotz jahrelanger Bemühungen nicht gelingt, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine ungewollte Braut bei den Nonnen abzuholen. Statt des hilflosen Kindes, an das er sich erinnert, trifft Luke jedoch auf eine aparte und feurige Schönheit, die völlig ungeahnte Gefühle in ihm weckt - und sein geordnetes Leben komplett durcheinanderwirbelt …
Quelle: Cora/Amazon
Die Kurzbeschreibung stimmt grob umrissen, aber leider nicht im Detail.
Spanien 1811:
Luke Ripton, neunzehnjähriger, frisch ernannter Lieutenant, Kurier von Geheimmissionen, trifft auf einem Rückweg auf Isabella, ein junges Mädchen in Not.
Sie war auf dem Weg zu ihrer Tante, einer Nonne, als sie im Auftrag ihres raffsüchtigen Cousins überfallen und ihre drei Begleiter ermordet wurden.
Luke rettet die fast 13jährige reiche Erbin aus dem spanischen Hochadel und bringt sie ins Kloster. Vorher heiratet er sie, damit sie vor ihrem Cousin aus einer Seitenlinie sicher ist und kommt mit der Tante überein, dass die Ehe kurz vor Isabellas 21. Geburtstag annulliert wird, damit sie ihr Erbe dann antreten kann. Darum erwähnt er es auch vor keiner Menschenseele.
Durch ein Missverständnis wird die Annullierung abgelehnt und so sieht sich Luke, inzwischen Lord Ripton, ein vom Krieg körperlich und vor allem seelisch gezeichneter Mann, gezwungen, seine Ehefrau 1819 aus dem Kloster, wo Isabella die ganzen Jahre lebte, abzuholen.
Dies sollte als „Appetithappen“ reichen, denn die eigentliche Geschichte fängt danach erst an.
Zwei völlig Fremde sind aneinander gekettet, versuchen das Beste daraus zu machen und können doch nicht aus ihrer Haut.
Dazu kämpft Luke mit seinen Dämonen, die durch ein Erlebnis im Krieg überhand genommen haben. Auch Isabella hat Schuldgefühle, denen sie sich erwehren muss, ehe sie die Heimat für immer verlässt.
So zieht sich der Rückweg nach England, für den Luke nur wenige Tage eingeplant hat, dahin.
Dieser „Regency“-Roman handelt also nicht in den Londoner Ballsälen, sondern im, von den Kriegswirren, gebeutelten Spanien.
Als ich dies während des Lesens mitbekam, wollte ich das Buch schon abbrechen, aber ich hätte mich schwer geärgert, wenn ich es getan hätte.
Isabella und Luke sind zwei starke Charaktere und je mehr man sie kennenlernt, desto mehr wird man in ihren Bann gezogen.
Es ist das reinste Vergnügen, zu lesen, wie sie Kraft des anderen, an der Seele gesunden.
Normalerweise verzichtet Anne Gracie ja grundsätzlich auf Bettszenen. Bei einem verheirateten Paar, dass sich teilweise auf engstem Raum annähert, nicht ganz zu vermeiden.
Auch sind diese zart umschriebenen Szenen für das Verständnis des Lesers wichtig.
Das letzte Kapitel und der Epilog handeln dann wieder, wie das erste Kapitel, in London im Regency.
Obwohl dies der fünfte Band der Devil-Riders-Serie ist, muss man nicht zwingend die anderen gelesen haben, da die Freunde nur sporadische Erwähnung finden.
Alles in allem ein sehr guter Anne Gracie Roman, der mich emotional noch länger ergriffen hatte und der eindeutig bei mir im Keeper-Ordner gelandet ist.
Darum gebe ich volle 5 von 5 Sternen.