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Mitternachtsrosen
Alexa Smart
Econ Tb. 1999 Taschenbuch
Inhalt:
Die Küstertochter und Malerin Amaryllis Meeks wird eines Abends von Victor Sacille, dem Earl of Blackstock und leidenschaftlichen Rosenzüchter, in letzter Sekunde von einem mysteriösen und beinahe tödlichen Überfall gerettet. Während sie eine moderne junge Frau ist, die allen Konventionen trotzt und malt, ist er ein Enfant Terrible der Londoner Gesellschaft, seitdem er des Mordes an einer jungen Frau beschuldigt wurde. Er ist von ihr fasziniert und stellt Amaryllis als Illustratorin für ein Buch ein, um sie weiter um sich zu haben. Als es zu einem weiteren Mord in seinem persönlichen Umfeld kommt, spitzt sich die Lage zu. Können sie den wahren Mörder entlarven?
Meine Meinung:
Für den Roman spricht sicherlich das ungewohnte Setting. Eine Malerin im Regency und ein Earl, der Rosen züchtet, ist schon eine ungewöhnliche Kombination. Dazu kommt bei diesem Roman ein Hauch Mystery, der vor allem auf den letzten Seiten des Showdowns auch einen recht deutlichen Gruselfaktor hat. Der Stil ist schön flüssig zu lesen, allerdings für meinen Geschmack mittlerweile ein wenig zu blumig. Wenn ich über das "aufkeimende Verlangen in seinen Lenden" lese, bekomme ich einen Kicheranfall ;-)
Was man dem Roman eben aus heutiger Sicht anmerkt, ist sein Entstehungsalter. Der Held ist mehr oder weniger gebeutelt, düster und Sklave seiner Libido, nur in Zaum gehalten von den Konventionen und seiner Erziehung, während sie in einem engen Rahmen eigenständig ist, aber auch an die Konventionen gebunden ist. Das wird aus meiner Sicht schon arg strapaziert, ständig wird darauf hingewiesen, dass sie eine "moderne" Frau ist, das mutet mir aber eher zeitlich unpassend an. Es liegt womöglich auch an der Übersetzung, der Begriff "unkonventionell" wäre meines Erachtens nach passender gewesen.
Mir fehlte im ganzen Roman leider ein wenig das Innenleben der Protagonisten. So richtig warm wurde ich mit keinem der Beiden. Unsympathisch sind sie allerdings auch nicht.
Mein Fazit: Wenn man ältere Liros mit ungewöhnlichem Setting lesen mag, ist der Roman genau richtig.
Meine Wertung:
3 von 5