Hannah Howell- Die Ehre des Highlanders
Verlag: Weltbild/TB/ 367 Seiten
Erscheinungsdatum: 2008
Originaltitel: Highland Honor
Genre: historischer Liebesroman/Schottland
Die Ehre des Highlanders
Hannah Howell
Weltbild 2007-09-11 Taschenbuch 368 Seiten
Meine Bewertung: von 5 Punkten
Klappentext:
Frankreich im Jahr 1437:
Der schottische Ritter Nigel Murray kämpft im Sold der französischen Krone gegen die Engländer. Als er der schönen Gisele deVeau begegnet, weiß er: Sie ist die Liebe seines Lebens. Doch Gisele ist in tödlicher Gefahr- gejagt wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat. Als Nigel sie mit in seine schottische Heimat nehmen will, spitzt sich die Lage auf dramatische Weise zu....
Quelle: Weltbild
Meine Zusammenfassung:
Nachdem sich Nigel Murray einst unglücklich in die jetzige Frau seines Bruders Balfour Murray, in Maldie Kirkcaldy verliebte ( Das Schicksal des Highlanders) , konnte er das glückliche Paar nicht länger ertragen und zog nach Frankreich um dort einen ehrenwerten Kampf gegen die gemeinsamen Feinde der Schotten und Franzosen, nämlich die Engländer auszutragen.
Doch Jahre des Kampfes haben Nigel mürbe gemacht und als er eines Tages bemerkt, dass er neben dem Kämpfen, dem Trinken und Frauen nachstellen, keinerlei sinnvolle Aufgaben zu bewältigen hat, beschließt er beschämt, sein Leben zu ändern.
Einen bedeutenden Impuls gibt ihm Gisele de Veau. Eine Französin, die er zufällig bei einem Gespräch mit ihrem Verwandten belauscht. Gisele ist in großen Schwierigkeiten. Sie steht unter Mordverdacht und wird von den DeVeaus, einer einflussreichen Familie fieberhaft gesucht, denn Giseles brutaler Ehemann wurde ermordet aufgefunden.
Gisele sieht Maldie Kirkcally zum Verwechseln ähnlich- jedoch gibt dies nicht bei Nigel den Ausschlag, Gisele helfen zu wollen. Denn Gisele ist auch so eine äußerst interessante Persönlichkeit und ihr forsches und unerschrockenes Auftreten, nicht zuletzt ihr freches Mundwerk reizen Nigel über alle Maßen.
Nachdem Giseles einziger Verwandter, der an ihre Unschuld glaubt verletzt wird, schwört Nigel Gisele vor den DeVeaus zu retten und ins sichere Schottland zu bringen.
Doch immer wieder werden die Flüchtenden von der DeVeau Familie aufgespürt.
Während ihrer Flucht spüren Nigel und Gisele aufkeimende Gefühle in sich. Gisele, ein gebranntes Kind durch die schweren Misshandlungen ihres verstorbenen Mannes, hat jedoch trotz ihrer leidenschaftlichen Gefühle für Nigel zunächst nicht den Mut, sich dem Schotten ganz hinzugeben. Wird Nigel sie mit seiner Liebe heilen und ins sichere Schottland bringen können?
Meine Einschätzung:
„Die Ehre des Highlanders“ handelt über Nigel Murray, einem eher ruhigen, besonnenen bisherigen Nebencharakter der Murray-Reihe von Hannah Howell, den ich in den anderen Bänden der Serie sehr sympathisch fand. Auch in „seinem“ Buch ging es mir da nicht anders.
Sein weiblicher Gegenpart, Gisele, ist zwar ebenso intelligent wie er, jedoch auch schnell aufbrausend, starrköpfig und sehr leidenschaftlich in ihrem Handeln.
Die drei letzten Eigenschaften bringen Gisele leider fast ständig in lebensgefährliche Situationen, aus denen Nigel sie immer wieder retten muss. (Besonders zum Ende der Flucht hin, ist ihr Verhalten nur noch schwer nachzuvollziehen)
In der Regel mag ich Romanheldinnen die einen eigenen Willen haben und sich vom Helden nichts sagen lassen wollen, doch in diesem Fall waren mir die Charaktereigenschaften der Heldin eine Spur zuviel konstruiert um noch glaubwürdig zu wirken. Ein Grund dafür liegt in Giseles Vergangenheit verankert.
Eine Frau die von ihrem perversen Ehemann gequält, geschlagen und vergewaltigt wurde, wird niemals so mutig und selbstbewusst durch die Welt gehen, wie es die Heldin in Hannah Howells Roman tut. Auch wenn Held und Heldin nicht sogleich miteinander schlafen und Nigel behutsam mit Gisele umgeht, bis er sie letztendlich verführt, wird alles eine Spur zu schnell und viel zu problemlos abgehandelt. Beide erleben bei ihrem ersten, gemeinsamen Mal natürlich nebenbei auch noch einen ekstatischen Höhepunkt und können von da an nicht mehr voneinander lassen.
Als Leser hat man irgendwann das Gefühl, dass Gisele und Nigels Flucht durch Frankreich nur extra von der Autorin in epischer Breite und Länge niedergeschrieben wurde, damit genug Zeit für die zahlreichen Sexeinlagen bleiben konnte. ;-)
Leider geht der Schuss meiner Meinung nach hinten los. Obwohl ich den Roman keineswegs schlecht fand; Nigels und Giseles gemeinsame Dialoge bieten durchaus einige amüsante Momente und Hannah Howells Schreibstil ist gewohnt unterhaltsam, raubte mir die eintönige Flucht nebst pausenloser Liebeszenen doch irgendwann fast den letzten Nerv und ich musste mich ab der Mitte des Romans ziemlich zusammenreißen, um das Buch überhaupt noch weiterzulesen. Auch der Moment als Gisele auf Maldie, Giseles optisches Ebenbild trifft und Nigels Liebe zu ihr in Frage stellt, konnte das Buch nicht mehr aus der Mittelmäßigkeit reißen.
Fazit: Eine eher mittelmäßige Romance der Autorin