Mal wieder ein Highlander-Roman:
Im Rausch der Glückseligkeit
Christine Dorsey
Lübbe 2002 Taschenbuch
Klappentext:
Irland, 18. Jahrhundert. Tagsüber ist Sir Padraic Rafferty ein eleganter Dandy, nachts dagegen der berüchtigte “Rebell”, der überall in Irland gesucht wird, da er von den verhassten Engländern das nimmt, was rechtmäßig seinen verarmten Landsleuten zusteht. Als er eines Nachts nach Hause kommt, findet er seinen Vater tot und eine verwirrende junge Frau, die behauptet, mit seinem Vater verheiratet gewesen zu sein. Er ist sich sicher, eine Mörderin und Betrügerin vor sich zu haben, doch eine gemeinsame Nacht ändert alles ...
Quelle: Lübbe
Meine Einschätzung:
Da reitet er wieder - einer von vielen vielen schwarzen Reitern die mir im Lauf meines Leserlebens vor die strenge Linse gekommen sind.
Diesmal ist der "schottische Zorro" mit Robin-Hood-Allüren Padraic Rafferty, Lord Dunloe. Während der tagsüber den geschminkten tuffigen Papagei mimt, so macht er des Nächtens die Gegend als "schwarzer Rebell" unsicher um die Reichen zu berauben und den Armen zu geben....
Als er von einem seiner Raubzüge zurückkehrt, sieht er sich mit 2 unangenehmen Neuigkeiten konfrontiert: Sein Vater hat vor ein paar Tagen die wesentlich jüngere Lilianne geheiratet und wurde kurz nach der Eheschließung ermordet. Paddys Verdacht fällt also sofort auf die ominöse Braut und in seinen beiden Verkleidungen setzt er nun alles daran, Lilianne zu enttarnen und den Mörder seines Vaters ausfindig zu machen.....
Dabei stellt sich Paddy allerdings dermaßen ... öhm ... dumm an, daß es mir ein Rätsel ist, wieso er von den Behörden nicht schon längst geschnappt wurde. Ständig vergisst er seine jeweilige Rolle und schmachtet seiner Angebeteten hinterher. Aber Lilianne ist auch nicht wirklich mit Intelligenz geschlagen: Ihr hätte mehrfach auffallen müssen, daß sich bei dem nervigen Dandy und dem angebeteten Rebellen um ein und die selbe Person handelt.
Ganze 300 Seiten braucht die gute Lily, daß ihr die ein oder andere Erleuchtung kommt und diese 300 Seiten waren für mich als Leserin mehr als strapaziös.
Beide Figuren blieben meinem Herzen fern und agierten eher wie künstliche Marionetten denn wie echte Menschen. So kam auch jegliche Gefühlsentwicklung zu kurz und der berühmte Funke wollte beim besten Willen nicht überspringen.
Das Lesevergnügen wurde durch die etwas eigenwillige Schreibe der Autorin zusätzlich getrübt. Zwar ist der Schreibstil durchaus flüssig, aber die einzelnen Begegnungen und Szenen wurden in völlig kruder Reihenfolge aneinander gestückelt.
Insgesamt ein - für mich - lascher Roman der nicht wirklich zu überzeugen wusste. Da ich aber schon weitaus Schlechteres gelesen habe, gebe ich zumindest 2 von 5 Punkten