Mein wildes rotes Herz.
Christine Dorsey und Bettina Albrod
Bastei Lübbe 2003 Taschenbuch 381 Seiten
KLappentext:
South Carolina, 1759. Die Engländerin Caroline Simmons ist nach dem Tod ihres Vaters mittellos und arrangiert deshalb eine Ehe mit einem reichen Amerikaner. Ihren zukünftigen Mann hat sie noch nie gesehen. Der Furcht einflößende Fremde, der sie nach ihrer Überfahrt am Hafen abholt, ist jedoch nicht ihr Zukünftiger. Es ist Wolf MacQuaid, ein attraktiver Halbindianer, der Rache an seinem Vater geschworen hat – und nun dessen unschuldige Braut, Caroline, verführen möchte. Wolf hat nur nicht damit gerechnet, dass er sein Herz an sie verlieren könnte ...
Meine Meinung:
Der Plot ist nicht gerade brandneu: Verarmte Engländerin von Adel verlobt sich mit einem unbekannten, reichen Farmer in Amerika, um ihren jüngeren Bruder versorgt zn wissen. Sie kommt in der Neuen Welt an, ohne ihren künftigen Ehemann zu kennen, wird aber von dessen Sohn abgeholt, welcher ein uneheliches Halbblut ist und seinen Vater haßt. Um sich an seinem Vater für die ungerechte Behandlung seiner verstorbenen, indianischen Mutter zu rächen, beschließt Raff, die junge Frau zu verführen. Caroline fühlt sich von Anfang an zu dem dunklen, geheimnisvollen, wilden Mann hingezogen, und sie verbringen eine gemeinsame Liebesnacht in Raff's Hütte. Caroline ist schwer enttäuscht, als Raff sie bei ihrem Verlobten abliefert und schnell verschwindet. Die Heirat findet doch statt, denn Caroline braucht dringend die dadurch entstehende finanzielle Sicherheit. Als die Farm von Indianern überfallen wird, Caroline entführt und ihr Ehemann umgebracht wird, taucht unverhofft Raff auf, um Caroline aus der Hand der Cherokesen zu befreien. Caroline, die ihn liebt, obwohl er sie verlassen hatte, ist sich seiner Gefühle nicht sicher und verhält sich einerseits sehr reserviert ihm gegenüber, andererseits besteht nach wie vor eine starke körperliche Anziehungskraft.
Caroline wird als vernünftige, verantwortungsbewußte Frau dargestellt, die jedoch sofort alle guten Vorsätze über Bord wirft, sobald Raff sie nur ansieht oder berührt. Aus Angst, mittellos dazustehen, verheimlicht sie Raff, daß ihre erste gemeinsame Liebesnacht nicht folgenlos geblieben ist. Ihr verstorbener Ehemann hat ihr deutlich klar gemacht, daß ihr nur dann die Farm und sein Erbe gehören, wenn sie ihm einen Sohn zur Welt bringt.
Die Autorin hat das Thema spannend und mitreißend umgesetzt, auch geschichtliche und politische Hintergründe werden meiner Meinung nach recht objektiv dargestellt. Etwas unglaubwürdig ist die Verwandlung, die mit Caroline vor sich geht. Als sie in Charles Town ankommt, ist sie eine eher schüchterne Frau, die vor allem Angst hat. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sie sich zur Kämpfernatur. Aber insgesamt finde ich den Roman sehr gelungen und lesenswert.
Ich bewerte mit 4 1/2 von 5 Punkten