Blut und Silber
Sabine Ebert
Droemer/Knaur 2009-11-02 Gebundene Ausgabe 731 Seiten
Klappentext: (quelle: droemer/knaur)
Deutschland 1296: König Adolf von Nassau setzt eine gewaltige Streitmacht gegen das sächsische Freiberg in Bewegung, um die reiche Silberstadt in die Knie zu zwingen. Unter den Bürgern entbrennt ein heftiger Streit: Dürfen sie sich ihrem König widersetzen? In den Reihen der Freiberger, die die belagerte Stadt heldenhaft verteidigen, kämpfen auch Änne, eine Nachfahrin der Hebamme Marthe,
und die Gauklerin Sibylla. Entsetzt müssen sie miterleben, wie Freiberg blutig erobert wird - durch Verrat!
Meine Zusammenfassung:
Eine Nachfahrin von Marthe, (die Protagonistin der Hebammenreihe) Änne, wohnt in der Stadt Freiberg, ehemals Christiansdorf genannt, deren Bewohner bis zu dem Zeitpunkt als sie vom König von Nassau bedroht werden, sehr gut und in relativem Wohlstand leben.
Doch König Adolf strebt neben der Entmachtung des Hauses Wettin, auch den Silbervorrat der Stadt an, den er sich unbedingt einverleiben möchte.
Die riesige Streitmacht, die er gegen Freiberg aufmarschieren lässt, sorgt für einigen Tumult unter den Freibergern. Die einen wollen gleich kapitulieren, weil sie den König fürchten, die anderen sind dafür Wiederstand zu leisten.
Verwickelt in die historischen Ereignisse wird auch die Gauklerin Sybilla, deren "Kumpane" von König Adolfs Truppen ermordet werden.
Sie selbst überlebt zwar, doch muss entgeht sie dem Schrecken nicht unversehrt- sie wird vergewaltigt!
Es gelingt ihr jedoch zu fliehen und die Freiberger Bürger vor den
heranmarschierenden Truppen zu warnen.
Ulrich von Maltritz, Hauptmann Markus und Änne unterstützen beherzt die
Wiederständler, doch ihr Mut zahlt sich nicht aus-
die Stadt wird trotz aller Bemühungen eingenommen und Markgraf Friedrich von Wettin muss fliehen.
Aber noch ist nicht alles verloren- es kommt schließlich doch noch zu einer alles entscheidenden Schlacht...
Meine Einschätzung:
"Blut und Silber" ist zunächst einmal keine direkte Fortsetzung der
Hebammenreihe. Zwar ist eine der agierenden Romanfiguren in diesem Buch eine Nachfahrin von Marthe, doch behandelt "Blut und Silber" eine für sich abgeschlossene Szenerie.
Sabine Ebert erzählt wieder einmal eine interessantes Episode deutscher
Geschichte und man kann sich sehr gut vorstellen, welch intensive Recherche sie betrieben haben muss, denn gerade der historische Hintergrund ist wie gewohnt
sehr detailgetreu geschildert, so dass man als Leser fast das Gefühl bekommt, man wäre mitten im Geschehen dabei.
Die Romanfigur Änne ist allerdings nur eine der Hauptpersonen dieses Romans.
Eine große Rolle in "Blut und Silber" spielen u.a. Ulrich von Maltitz, Sibylla
und der Hauptmann Markus.
Zwar ist das Buch in erster Linie ein historischer Roman, doch auch für
Liebesromanfans bahnen sich gleich zwei "Romanzen" jenseits der Kitschgrenze an, die für romantische Momente innerhalb der Story sorgen.
Freiberg als Kulisse für einen historischen Roman zu erwählen war sicherlich eine sehr gute Idee, denn die Geschichte dieser Stadt ist sehr interessant und wurde von der Autorin spannend in Szene gesetzt, wobei sie wahre historische Begebenheiten geschickt mit ihren fiktionalen Romanfiguren und deren Abenteuern verwoben hat.
Zwar war ich im Großen und Ganzen sehr begeistert von dem aktuellen Roman der Autorin, doch leider gab es für mich doch einen kleinen Wermutstropfen. Die weiblichen Akteurinnen wirkten ein wenig blass und zu stereotyp im Gegensatz zu ihren männlichen "Mitstreitern".
Sieht man einmal davon ab, bekommt man, wenn man sich für Sabine Eberts "Blut und Silber" entscheidet, einen kurzweiligen, unterhaltsamen historischen Roman der ein Stück mittelalterlicher deutscher Geschichte zum Leben erweckt und den
Leser fesseln wird.
Meine Bewertung:
von 5 Punkten