Heather Graham: Gefährliches Verlangen

mörderische Spannung im Buch

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Heather Graham: Gefährliches Verlangen

Beitragvon Gipsy » 14.12.2008, 17:01

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Gefährliches Verlangen
Heather Graham
Heyne 2006-09-04 Broschiert 382 Seiten


Inhalt:

Blair arbeitet ehrenamtlich in der Welthungerhilfe im Dschungel Südamerikas. Was sie nicht ahnt, ist, dass sie in Gefahr schwebt. Ohne dass sie davon weiß, schickt ihr Vater, ein mächtiger Mann in Washington, einen Undercover-Agenten, Craig, der sie bei dem leisesten Anzeichen von Gefahr sofort außer Landes schaffen soll. Da dieser Auftrag allerdings strengster Geheimhaltung unterliegt, ist es Craig verboten, Blair seine Beweggründe für die Entführung mitzuteilen. Daher wehrt sich die temperamentvolle Blair mit allen Mitteln gegen ihren vermeintlichen Entführer – umso mehr, da sie ihr Vertrauen missbraucht sieht, hat sie sich doch in den Tagen, die er undercover mit ihr im Camp der Welthungerhilfe verbracht hatte, längst in ihn verliebt …

Meine Meinung:

Erstmal vorneweg: es handelt sich um einen Roman aus den 80er Jahren und dementsprechend wird der Leser zunächst einmal überhäuft mit Lobeshymnen auf die körperlichen Attribute der beiden Hauptfiguren. Sie sehen blendend aus, sind hochintelligent, gut gebaut und einfach perfekt. Da ist es kein Wunder, dass sie sich sofort ineinander verlieben. Von der exzessiven Beschreibung mal abgesehen hat mir dieser Roman die ersten 100 Seiten wirklich gut gefallen. Craig und Blair verlieben sich ineinander, gestehen sich selbst ihre Gefühle ein und Craig würde ihr auch wirklich gern die Wahrheit sagen und fühlt sich nur durch seinen Ehrenkodex daran gehindert. Er behandelt sie liebevoll, fürsorglich und respektvoll.
Umso krasser die Verwandlung nach der Entführung. Er schlägt sie mitten in der Nach bewusstlos, schafft sie auf sein Schiff, sperrt sie ein und gibt ihr keinen Grund dafür an. Und ist dann sauer, weil sie ihm nicht mehr vertraut!!!!!!!!!!!! Deshalb behandelt er sie dann auch ziemlich mies. Nicht körperlich, aber was er ihr an den Kopf wirft, würde wohl jeden Menschen verletzen, ganz besonders, wenn dieser Mensch dann noch wie Blair entführt wurde und davon ausgehen muss, dass Craig Lösegeld von ihrem Vater fordern wird. Gut, Craig ist nur deshalb so gemein zu ihr, weil er selbst verletzt ist – schließlich vertraut ihm Blair nicht mehr, wendet sich von ihm ab, zieht sich von ihm zurück und will nicht mehr mit ihm schlafen. Wenn das keine ausreichenden Gründe sind! Ich habe jedenfalls Craig nicht wiedererkannt. Allein davon bekommt das Buch von mir massiven Punkteabzug.
Weiteren Punkteabzug gibt’s für die wirklich weit hergeholte Begründung, warum Craig Blair nichts von der Mission sagen durfte oder auch nur, dass ihr Vater der Auftraggeber ist und sie in Sicherheit.
Dann verkauft Heyne das Buch als Romantic Suspense. Hmm, nicht wirklich. Die ersten 100 Seiten leben Craig und Blair glücklich und verliebt im Camp der Welthungerhilfe, die letzten 200 Seiten verbringen sie in einem komfortabel mit Dusche und massenweise Essvorräten ausgestatteten Boot – allerdings etwas weniger glücklich und verliebt.

Zugute halten muss man Heather Graham aber ihren Schreibstil. Aus ihrer Feder liest sich selbst dieser Roman noch unterhaltsam, so dass ich ihn nicht ins Eck geschleudert, sondern tatsächlich zu Ende gelesen habe.

Meine Bewertung: 4 von 10 Punkten

:stern
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Beitragvon patwelli » 14.12.2008, 17:26

Meine Meinung bestätigt sich hiermit immer mehr, dass Heather Graham nur in ihren historischen Liros wirklich gut ist - je mehr sog. Thriller ich von ihr lese, desto weniger gefällt sie mir. Vieles sind ja auch Neuauflagen von ihren alten Cora Heften und damit nicht wirklich gut. Ich glaube, die letzten von ihr habe ich alle abgebrochen - außer natürlich den Liros, da mag ich sie immer noch.

Das Buch subt bei mir auch noch, und wenn ich so die Beschreibung lese, kann ich es fast ungelesen weitergeben - der Plot sagt mir eh nicht zu *gg*.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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Beitragvon Gipsy » 14.12.2008, 19:42

Oh ja, ihre Historicals liebe ich :D "Tochter des Feuers" war einer meiner ersten Liros (da war ich 14 oder 15 glaub ich) und ich war hin und weg ;) Bin sofort in die Schulbücherei und habe alles über Wilhelm den Eroberer und die Schlacht von Hastings nachgeschlagen :lol:

Und schreiben kann die Frau zweifellos - ich habe mich beim Lesen auch wirklich gut unterhalten gefühlt. Dafür bekommt sie von mir auch volle Punktzahl. Aber der Rest? Da ist leider nicht mehr viel zu retten gewesen :???:
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