Niemand hört dein Schreien
Rebecca Drake
Droemer/Knaur 2010-06-01 Broschiert 478 Seiten
Inhalt:
Unheimliche Totenfotos von vermissten Mädchen tauchen auf – abgebildet im weißen Kleid und von Rosen umgeben. Kate Corbin verdächtigt ihren Nachbarn, den mysteriösen Puppensammler Simnic, und setzt alles daran, ihre Tochter Grace vor einer möglichen Entführung zu schützen. Doch hat sie überhaupt den richtigen Täter im Visier?
Quelle: Knaur
Meine Meinung:
„Niemand hört dein Schreien“ von Rebecca Drake ist ein unter die Haut gehender Ladythriller der sich recht ordentlich präsentiert.
Der Leser wird ohne lang Wartezeit in die Geschichte hineingeworfen und erlebt, wie eine junge Frau und Mutter beinah in den Wahnsinn getrieben wird vor lauter Angst.
Kate ist eine sensible Malerin, die sich schwer damit tut einen Schicksalsschlag zu verarbeiten, auch ihr Ehemann scheint von der Situation sehr überfordert zu sein und verhält sich ihr gegenüber nicht immer korrekt.
Ihr Leben gerät erneut ins Schwanken als sie mit ihrer Familie in eine neue Stadt zieht und in grausame Mordfälle hineingezogen wird.
Aufgrund ihrer Vergangenheit handelt Kate nicht immer überlegt und stellt auch nicht den besonders mutigen und taffen Frauentyp dar, aber sie wächst über sich hinaus und man möchte ihr zujubeln um sie moralisch bei der gefährlichsten Szene des Buches zu unterstützen.
Die Liebesgeschichte ist nicht übermäßig ausgeprägt was Erotik und Romantik angeht, dafür aber tiefer gehend und von einer ernsten Seite betrachtet. Wie fühlt sich ein Mann wenn seine Frau an den Folgen einer Vergewaltigung leidet und welche Auswirkungen hat das für eine Beziehung? Dieses Thema spielt unterschwellig eine gewichtige Rolle und gibt viel Aufschluss über das Handeln der Charaktere.
Das Hauptaugenmerk des Buches liegt natürlich bei dem Thrill, aber gerade hier hätte die Autorin noch etwas mehr in die Waagschale werfen können um den Leser das Fürchten zu lehren. Kate wird erst zum Ende hin wirklich bedroht und bis dahin wirkt das Buch vielmehr wie ein Krimi, weil sie herausfinden möchte wer die abscheulichen Tode an jungen Studentinnen verübt.
Insgesamt ein ganz solides Buch dem ein bisschen mehr Nervenkitzel nicht geschadet hätte, dafür aber mit einer einfühlsamen Liebesgeschichte überzeugt.
Wertung:
7 von 10 Punkten