TodesspieleKaren Rose
Knaur 2010-03 Broschiert 613 Seiten
Kurzbeschreibung:Bei einer Razzia in einem Bunker stößt die Polizei auf fünf Mädchenleichen – bestialisch zugerichtet und zu Tode gequält. Von den Tätern fehlt jede Spur. Doch zwei Opfern gelang schwer verletzt die Flucht. Ihre Aussagen liefern Special Agent Luke Papadopoulos und der smarten Staatsanwältin Susannah Vartanian wertvolle Hinweise auf einen international operierenden Mädchenhändlerring. Als Susannah ein Brandzeichen auf den Körpern der Opfer entdeckt, wird sie plötzlich von den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt – einer Vergangenheit, die immer noch tödlich enden kann …
Quelle: Droemer Knaur
Meine Meinung:„Todesspiele“ ist der dritte Roman über die drei Vartanian- Geschwister der amerikanischen Erfolgsautorin Karen Rose.
Um vollständig in die Geschehnisse eintauchen zu können, greift Rose die Schlussszene aus ihrem letzten Buch auf und erzählt sie zu Anfang in „Todesspiele“ aus einer anderen Perspektive. Der Leser ist ab der ersten Seite wieder gefangen in der Geschichte und kann die Spannung förmlich mit den Händen greifen.
Luke „Papa“ Papadopoulos und Susannah Vartanian sind interessante und sympathische Protagonisten, die der Leser sofort in sein Herz schließt. Besonders Susannah hat ein großes Päckchen zu tragen und hält sich dabei so tapfer. Ihre Schuldgefühle den Missbrauch aus vergangener Zeit nicht früher angezeigt zu haben, um ihren Bruder und die anderen jungen Männer die sich an ihr vergangen haben aufzuhalten, setzen ihr sehr stark zu. Ihre seelischen Wunden sind tief und Luke hat es schwer, diese zu heilen.
Wie von Karen Rose gewohnt, ist der Roman trotz der Liebesromaneinflüsse blutig und nichts für schwache Nerven. Die Szenen, die die gefangenen Mädchen betreffen gehen direkt ins Herz und waren selbst für mich manchmal nicht aushaltbar. Die Autorin schafft zu jeder Protagonistin eine Bindung, und gerade das macht es so schwer zu lesen wenn diese leiden, kämpfen und manchmal auch verlieren. Wie schon erwähnt, hat Rose ihre Leser bisher noch nie geschont, aber psychisch gesehen, ist „Todesspiele“ nach meiner Meinung der härteste Roman aus ihrer Feder. Das liegt nicht immer an den bildhaften Beschreibungen der Autorin, denn vieles wird nicht ausgeschrieben, aber in den Köpfen der Leser freigesetzt und die eigene Fantasie lässt einen nicht zur Ruhe kommen. Wut und Hass auf die Täter wechseln sich mit Mitleid und Verzweiflung ab und lassen den Roman so zu einer Achterbahn der Gefühle werden.
Auch die Liebesgeschichte geht ans Herz. Die körperliche und seelische Annäherung von Luke und Susannah ist emotional und von einer angenehmen anfänglichen Zurückhaltung geprägt, die mir sehr gut gefallen hat. Durch ihre Vergangenheit muss Susannah erst lernen was echte Liebe und Leidenschaft in ihr bewirken können und ihr Einlassen auf diese neuen Gefühle zaubern ein Lächeln auf das Gesicht des Lesers.
Wie meistens in den Geschichten der Autorin ist „Familie“ ein wichtiges Thema und auch dieses Mal spielt eine Familie, in diesem Fall von Luke, eine große Rolle um Susannahs Wunden heilen zu können. Mir gefallen diese Familiengeschichten immer sehr gut und ich hätte nichts dagegen, wenn Karen Rose noch etwas mehr von den großartigen Familien die sie erschafft schreiben würde. Diese herzerwärmenden Szenen sind immer ein wunderbarer Platz um sich von der nervenauftreibenden Hauptstory erholen zu können.
Karen Rose hat mit „Todesspiele“ einen weiteren meisterhaft geschriebenen Roman abgeliefert, der an Spannung und Herzenswärme nicht zu überbieten ist!
Wertung:
10 von 10 Punkten
Reihenfolge der Serie:Todesschrei
Todesbräute
Todesspiele